Smart Building
Intelligenz zieht ins Gebäude ein - nur wann?19. April 2021 | Autor: Oscar Rechou Iglesias | Bilder: iStock, Sunrise
Richtig geplant und umgesetzt sind intelligent vernetzte Gebäude in der Lage, über ihren gesamten Lebenszyklus mit den Bewohnern und Nutzern, den Gebäudesystemen und der Umgebung zu interagieren. Damit Smart Buildings sich für alle Akteure rentieren, muss die Digitalisierung bereits in der Planungsphase starten und die Gebäude «IoT-ready» konzipiert werden.
Gebäude, die wissen was als nächstes wo zu tun ist, sind längst keine Utopie mehr. Und das nicht nur für die Bewirtschaftung, sondern bereits während der Bauphase. Sensoren in Aufzügen, adaptive Glasfronten, solarbetriebene Batteriespeicher für Elektrofahrzeuge, intelligente Energiezähler, vernetzte Haushaltsgeräte oder zentrale Steuerungsmodule für die digitale Gebäudetechnik: Der Trend bei Neubauten, aber auch bei Sanierungen, geht klar in Richtung Smart Buildings. Solche intelligenten Gebäude interagieren mit den Nutzern, den Systemen und der Umgebung.

Smart Buildings, die bereits in der Planungsphase digital durchdacht sind, werden nicht nur effizienter gebaut und verwaltet, sondern helfen auch die Kosten zu senken und neue Umsatzquellen zu erschliessen. Daten aus hunderten von Sensoren automatisieren die Bauabläufe ebenso wie geplante Wartungsaufgaben, plötzliche Störungen oder auch personalisierbare Sicherheitssysteme. Anfragen werden schneller bearbeitet, digital gesteuerte Bewohnerservices in wenigen Sekunden aktiviert, der Komfort steigt für alle Beteiligten.
Drei Beispiele
Keine schönen Aussichten ohne Datengewitter
Solche durch und durch digitalisierten Anwendungen sorgen bei sämtlichen Parteien für mehr Effizienz, Sicherheit und Komfort. Das erhöht die Attraktivität von Immobilien langfristig, Bauherren und Mieter profitieren gleichermassen. Doch es gibt ein Problem.

Es ist kein Geheimnis, dass heutige Planungs-, Bau- und Bewirtschaftungsprozesse stark fragmentiert sind. Laut einer aktuellen Studie befindet sich die Schweizer Bau- und Immobilienwirtschaft im digitalen Dornröschenschlaf und hat auf einer Skala von 1 bis 10 einen digitalen Reifegrad von 4.1 - Luft nach oben also, um sämtliche Phasen des Gebäude-Zyklus digital zu durchdenken.
Viele Puzzleteile werden zu einem Ganzen
Zentrale Datenbanken sorgen für «gläserne Gebäude»
CAD (Computer-aided Design)-Anwendungen erlauben es den Architekten, 3D-Modelle der Gebäude zu erstellen. Diese Daten können direkt in BIM (Building Integration Modeling)-Systeme eingepflegt werden, die wiederum als zentrale Datenbanken der Gebäude fungieren. Diese Datenbanken werden von sämtlichen involvierten Parteien mit weiteren Daten – beispielsweise Informationen zu den verwendeten Maschinen, Materialen, den angebrachten Sensoren oder den verlegten Leitungen – gespeist.

Die auf mobilen Geräten abrufbaren Pläne können laufend justiert werden und sorgen damit nicht nur für effizientere Abläufe, sondern schaffen zusätzliche Transparenz und damit Planungssicherheit, da allen Parteien sämtliche Informationen in Echtzeit zur Verfügung stehen – wie in einem Gebäude aus Glass. Von digital durchgängigen Planungsdaten profitieren wiederum nachgelagerte Akteure wie Interior Designer, das Facilitymanagement oder Anbieter für neue Bewohnerservices. Stichworte wie «from BIM to FM» finden immer mehr Gehör.

Maschinen und Sensoren erhalten eine Stimme
Die gemeinsamen Nenner ist digital
Werden die beiden Faktoren «zentrale Datenbank» und «IoT-ready» beim Bau von Smart Buildings von Anfang an konsequent umgesetzt, können in Zukunft neue Anwendungen ohne grossen Aufwand, sprich teure Nachrüstungen, ins System eingebunden werden. Damit rechtfertigen sich auch die vermeintlich hohen Initialkosten solcher Bauten, denn die Kosten relativeren sich über den gesamten Lebenszyklus des Gebäudes.
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