14,67 cm hoch, 7,15 cm breit, 7,80 cm tief, 167 Gramm schwer und eingelassen in einen hochwertigen Aluminium-Rahmen – schon beim Blick auf Masse, Gewicht und Verarbeitung ist unschwer zu erkennen, dass sich Apple beim iPhone 16e am beliebten iPhone 16 orientiert. Gleiches gilt für den Bildschirm. Auch hier kommt ein Super Retina XDR Display mit einer 6,1 Zoll grossen Bilddiagonale zum Einsatz. Die Auflösung liegt bei 2’532 x 1’1170 Pixeln und ist damit nahezu identisch mit der des iPhone 16. Um das Gerät trotzdem günstiger anbieten zu könnten, gibt es dennoch Unterschiede. Allen voran bei der Spitzenhelligkeit. Während diese beim normalen iPhone 16 bei der Darstellung von HDR-Inhalten bei knapp 1’600 Nits liegt, sind es beim iPhone 16e nur 1’200 Nits. Im Alltagsbetrieb und auch bei starker Sonneneinstrahlung lässt sich das OLED-Display dennoch prima ablesen – schöne Kontraste und knallige Farben inklusive.
Nicht mehr am Puls der Zeit ist die Bildwiederholrate von 60 Hz – vor allem wenn man bedenkt, wie viele deutlich günstigere Android-Geräte bereits über ein Display mit 120 Hz verfügen. Aus Kostengründen hat Apple zudem die Dynamic Island am oberen Bildrand wegrationalisiert und gegen eine Notch getauscht, wie man sie von früheren iPhone-Modellen kennt. Hervorragend ist jedoch die IP68-Zertifizierung. Dadurch ist das Gerät ist staubdicht und kann bis zu 30 Minuten lang in bis zu sechs Meter tiefes Wasser untertauchen.
Hinsichtlich der äusseren Bedienelemente begeistert – wie bei bisherigen iPhone-16-Modellen – die Action-Taste. In der Standardeinstellung genügt ein Knopfdruck, um das Gerät stumm zu schalten bzw. die Stummschaltung wieder aufzuheben. Wer möchte, kann die Taste alternativ so belegen, dass die Kamera, der Audio-Rekorder, die Musikerkennung, die Taschenlampe usw. aktiviert wird. Oder einfach eine App deiner Wahl. Komplett weggelassen wurde derweil die Touch-sensitive Taste «Kamerasteuerung» am rechten Rand des Gehäuses.
Foto und Video sehr gut – mit wenigen Einschränkungen
Stichwort Kamera: Hier setzt Apple auf eine 2-in-1-Fusion-Camera mit 48 Megapixel Sensor. Dieser macht vor allem bei guten Lichtverhältnissen scharfe, kontrastreiche Fotos mit leuchtenden Farben. Auch Schnappschüsse bei Nacht können sich – speziell, wenn man ein Stativ verwendet – durchaus sehen lassen. Zoomen ist möglich, allerdings nur 2-fach optisch. Diesbezüglich sind die Pro-Modelle mit ihrem 5-fach optischem Zoom besser ausgestattet. Auf eine Ultra-Weitwinkel-Linse, die in dieser Preisklasse mittlerweile zur Standardausstattung gehört, wurde ebenfalls verzichtet.
Videos in 4K-Auflösung mit bis zu 60 Bildern pro Sekunde (fps) sind für das iPhone 16e dank eines sehr guten Bildstabilisators ein Kinderspiel. Detailfülle und Dynamik überzeugen und sofern gewünscht, nimmt das Gerät sogar Raumklang auf und filtert Störgeräusch wie pfeifenden Wind mittels KI-Unterstützung effizient aus der Aufnahme heraus.
Bleibt die Selfie-Kamera. Mit ihrem 12-Megapixel-Sensor gelingen ansehnliche Schnappschüsse. Direkt angrenzend verbaut Apple Infrarot- und Lasertechnik, die eine zügige Freischaltung des Geräts mittel Face-ID ermöglicht. Einen Fingerabdruckscanner hat das iPhone 16e leider nicht.
Viel Power unter der Haube
Im Alltag bereitet die Nutzung des iPhone 16e viel Freude. Hauptgrund hierfür ist Apples A18-Chip, der dank vier Performance-Kernen, vier Effizienz-Kernen, vier GPU-Kernen und 16 KI-Beschleuniger-Kernen für reichlich Tempo sorgt – auch beim Gaming. Flankiert wird der A18-Chip von 8 GB Arbeitsspeicher sowie wahlweise 128, 256 oder 512 GB internem Speicher. Apple-typisch gibt es leider keinen Steckplatz für Speicherkarten, dafür aber diverse Funk-Schnittstellen wie Wi-Fi 6, Bluetooth 5.3, NFC (Nahfeldkommunikation) und ein 5G-Modul. Dazu kommen ein USB-C-Port, der den Datenaustausch mit dem PC und Mac erlaubt und zum Aufladen des 4’000 mAh Akkus dient. Voll aufgeladen hält dieser im Dauerbetrieb knapp über 17 Stunden durch und zieht damit an der Akku-Leistung des iPhone 16 vorbei, dessen Akku lediglich 3’561 mAh bereitstellt. Klasse!
Das Wiederaufladen eines leeren Akkus dauert ca. 90 Minuten und nach nur 30 Minuten verfügt der Akku bereits wieder über 55 Prozent seiner Kapazität. Wer mag, kann zudem kabellos mittels Qi-Charger laden. Einziger Wertmutstropfen: Anders als bei den übrigen iPhone-16-Modellen werden MagSafe und der offene Qi2-Standard nicht unterstützt.
Apple Intelligence: Die neue KI für IOS
Software-Highlight des iPhone 16e sind zahlreiche neue KI-Funktionen, welche die Kalifornier unter dem Namen «Apple Intelligence» bündeln und seit April verfügbar sind. «Visual Intelligence». analysiert fotografierte Objekte, woraufhin die App verrät, worum es sich dabei handeln könnte. Fotografierst du ein Werbeplakat, kann «Visual Intelligence» sogar Ort, Termin und Uhrzeit erkennen und daraus einen Kalendereintrag erstellen.
Mit Hilfe der «Schreibwerkzeuge» lassen sich Texte Korrektur lesen, kürzen und sogar umschreiben. Die Ergebnisse sind durchaus brauchbar – ein letzter manueller Check ist dennoch zu empfehlen. Weitere KI-Tools umfassen u.a. einen Radier-Werkzeug um Objekte und Personen aus Fotos zu entfernen, den Bildgenerator «Image Playground», den Smiley-Generator «Genmoji» sowie eine überarbeitete Version der KI-Agentin Siri, die Anfragen jetzt auch direkt an Chat GP weiterleiten kann.
Fazit zum iPhone 16e
Obwohl Apple zahlreiche Kompromisse eingeht und Features wie MagSafe, den Fingerabdrucksensor, hohe Bildwiederholraten, eine Ultra-Weitwinkelkamera, Wi-Fi 7, die Kamerataste oder die Dynamic Island streicht, ist das knapp 600 Franken teure iPhone 16e weiterhin ein sehr interessantes Smartphone mit flottem und zukunftssicherem A18-Chip, ausdauerndem Akku, gutem Display, solider Schnappschuss- und Videokamera sowie spannenden KI-Funktionen, die es so in den meisten älteren iPhones derzeit nicht gibt. Dazu kommt eine einfachere Reparierbarkeit, die IP68-Zertifizierung, die Möglichkeit Satelliten-Notrufe abzusetzen und eine gewohnt hochwertige Verarbeitung. Für iOS-Einsteiger lohnt es sich auf das iPhone 16e einen Blick zu werfen!