Im Sommer, der Hochsaison für Festivals, kommen Musikliebhabende aus aller Welt zusammen, um unvergessliche Momente zu geniessen. Doch bevor das Festivalvergnügen beginnt, müssen die Gäste oft eine mühsame Hürde überwinden: die scheinbar endlose Warteschlange am Eingang. Als Festivalbesucherin oder Festivalbesucher steht man oftmals viel zu lange in der Sommerhitze, während man geduldig auf den Ticket-Scan wartet, um Einlass auf das Festivalgelände zu erhalten.
Die manuelle Überprüfung von Tickets oder Ausweisen kann sich als zeitaufwendig erweisen. Zudem treten teils Probleme mit den Scannern auf, zum Beispiel weil diese im gleissenden Sonnenlicht die QR-Codes in der Ticket-App auf den Smartphone-Displays nicht erkennen. Diese Umstände können die Vorfreude trüben und wertvolle Festivalzeit verschwenden.
Schrankenfreies Festival- und Pistenvergnügen
Ähnliche Herausforderungen beim Einlass grosser Besuchermengen treten neben Konzerten auch bei den Bergbahnen auf. Als Sponsorin von Swiss-Ski engagiert sich Sunrise für die digitale Transformation des Schneesports und arbeitet hierzu gemeinsam mit dem Sportverband an innovativen Lösungen. Aufgrund dieser Zusammenarbeit wurde Sunrise auf das Potenzial der Zugangskontrolle aufmerksam und entschied, eine universelle Lösung zu entwickeln. Das Projekt verfolgt das Ziel, die Bergbahnerfahrung wie wir sie heute kennen, zu revolutionieren.
Durch ein schrankenloses Zugangskontrollsystem sollen die zuvor erwähnten Komplikationen effektiver gelöst werden, um den Gästen ein unkompliziertes Pistenvergnügen zu ermöglichen. Konkret können die Ticketinhaberinnen und Ticketinhaber dank moderner Technologien mit ihrem Einverständnis verifiziert werden, ohne aktiv etwas dafür unternehmen zu müssen. Sie brauchen lediglich das Smartphone bei sich zu tragen. QR-Codes oder ähnliche Ticketnachweise gehören damit der Vergangenheit an - egal ob auf der Piste, am Konzert oder Festival.
Lokalisation mittels Triangulation
Möglich ist das aufgrund der Triangulation, einer Technologie, die auf dem weiterentwickelten Mobilfunkstandard 5G Stand Alone (SA) aufbaut. Bei der Triangulation werden drei Mobilfunkantennen genutzt, um die Position der Benutzerinnen und Benutzer über ihr Smartphone zu bestimmen. Die Daten der jeweiligen Antennen werden miteinander verglichen, um die Gäste mittels mathematischer Berechnungen zu lokalisieren. Während in der Vergangenheit die Genauigkeit der Position mehrere Meter betrug, liegt sie dank Triangulation in Zukunft bei rund einem Zentimeter. Mit den ortsbezogenen Informationen zu den Gästen kann also eine Zutrittskontrolle stattfinden, ohne dass eine physische Barriere durchlaufen werden muss.
Als Kontrollinstanz, damit sich keine Unbefugten Zutritt zum Gelände verschaffen, dienen Kameras. Sie gleichen die Daten mit den aus der Triangulation gewonnenen Informationen ab. So lässt sich beispielsweise feststellen, dass nur zwei Personen über ein Ticket verfügen, sich jedoch drei Personen am Zugangspunkt befinden. Das zuständige Personal kann in diesem Fall eine manuelle Ticketkontrolle durchführen, um die unbefugte Person ausfindig zu machen.
Erfolgreicher Pilotversuch
Noch befindet sich das Zugangskontrollsystem in einer frühen Pilotphase. Ein erster funktionsfähiger Prototyp, der aktuell mit nur einer Antenne arbeitet, wurde erfolgreich getestet. Durch das bestehende Modell kann eine Person schon heute in Echtzeit verlässlich erkannt werden. Die Triangulation wird bei Prototypen der nächsten Generation zum Einsatz kommen und die Genauigkeit der Lokalisation noch einmal verbessern.
Den Prototypen im 5G Joint Innovation Center (JIC) erleben
Jene Interessierte, die nicht mehr länger auf die vollständige Entwicklung des erweiterten Prototyps warten möchten, haben die Möglichkeit, sich den Piloten für das Zugangskontrollsystem im 5G Joint Innovation Center (JIC) anzuschauen.
Das JIC präsentiert verschiedene 5G-Innovationsprojekte, darunter auch intelligente Anwendungen für den Schweizer Tourismus. Dort werden die neuesten Technologien vorgestellt, die einen spannenden Einblick in die Zukunft des Mobilfunks bieten. Wenn Sie mehr über das JIC oder die mit Swiss-Ski erarbeiteten Lösungen erfahren wollen, dann vereinbaren Sie hier einen Besuch im JIC, um die faszinierenden Innovationen selbst zu erleben.
Grund dafür, dass die Triangulation aktuell noch nicht verwendet wird, ist die Voraussetzung des zuvor erwähnten 5G Stand Alone-Netzwerkes, bei dem die gesamte Infrastruktur auf 5G basiert. Diese wird heute noch nicht flächendeckend erfüllt. Zudem gibt es derzeit noch keine Smartphones, die den 5G SA-Standard unterstützen. Daher sind die Weiterentwicklung der Mobilfunkinfrastruktur und die Einführung von 5G SA-fähigen Geräten wichtige Schritte, um die Zugangskontrolle auf Basis der Triangulation marktfähig zu machen. Das Projektteam von Sunrise arbeitet eng mit Mobilfunk- und Netzwerkbetreibern zusammen, um diese Herausforderung anzugehen und die erforderliche Infrastruktur voranzutreiben.
Eine Lösung für alle
Sobald die technischen Voraussetzungen erfüllt sind, werden Sunrise Kundinnen und Kunden von der neuen Technologie profitieren können. Dies natürlich unter der Prämisse, dass die Gäste vorgängig der Verwendung ihrer persönlichen Mobilfunkpositionsdaten zugestimmt haben. Diese werden dem Datenschutzgesetz entsprechend verarbeitet.
Auch Kundinnen und Kunden anderer Mobilfunkanbieter sowie ausländische Gäste werden die Möglichkeit haben, von der neuen Zugangskontrolle Gebrauch zu machen. Sie müssen hierzu allerdings ins Sunrise Netz eingewählt sein. Hierfür stehen ihnen temporäre e-SIM zur Verfügung, die sie zur Nutzung der schrankenlosen Zugangskontrolle beziehen können.
Für diejenigen, die kein Smartphone besitzen oder aus anderen Gründen die mobile Zugangskontrolle nicht nutzen möchten, wird nach wie vor die Möglichkeit bestehen, sich über die bewährten Kontrollsysteme Zutritt zum Gelände oder Bergbahngebiet zu verschaffen.